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Christoph Ziercke: Weiter, immo weiter – der Makler im Portrait

Als Christoph Ziercke nachts mit Schmerzen in der Nähe des Herzens aufschreckte, wusste er, dass er etwas ändern musste. Wir erzählen die Geschichte des Hamburgers, der über Umwege nach Hameln kam.

Weiter, immo weiter

Wenn Christoph Ziercke über einen wichtigen oder besonders schönen Moment in seinem Leben spricht, erwähnt er auch die Immobilie, die er damit verbindet. Wie selbstverständlich erzählt er vom „kleinen Mehrfamilienhaus mit acht Einheiten“, in dem er während seiner Studienzeit wohnte. Oder vom „modernen Reihenmittelhaus mit schöner Geschichte“ – der ersten gemeinsamen Unterkunft mit seiner Freundin. Es sind die Stationen seines Lebens, das ihn von Hamburg nach Hameln führte. Wir erzählen seine Geschichte.

Das Elternhaus in Hamburg

Christoph Ziercke ist in Hamburg aufgewachsen. Das hört man ihm auch an. Den norddeutschen Dialekt hat er über die Jahre nicht abgelegt. Er sagt „schnacken“, „Moin“ und „Jo“. „Ich hatte eine sehr schöne Kindheit in der Hansestadt“, meint er. Christoph hat einen drei Jahre älteren Bruder, der mit seiner Familie inzwischen von London umgezogen ist und wieder in Hamburg wohnt. „Er hat zehn Jahre in England studiert, dort seine Frau kennengelernt, einen Sohn bekommen. Seine Tochter ist in Deutschland geboren. Ich bin also zweifacher Onkel. Das ist ziemlich cool.“

Weniger cool fand Christoph dagegen die Schulzeit in Hamburg. In der Schule in einem wohlhabenden Stadtteil sei besonders der Status wichtig gewesen. „Golfclub, Tennisclub, dieses jenes. Das interessierte mich aber gar nicht. Null.“ Hatte für Christoph aber zur Folge, dass er zum Außenseiter wurde. „Ich konnte mich nicht richtig wehren, habe aber trotzdem einen der besten Abschlüsse gemacht. Ich bin zum Kämpfer geworden, aber mir wurde nichts geschenkt“, sagt er.

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Die Studentenbude im Schwabenland

Als es Christoph nach der Schule, der Ausbildung, dem Zivildienst und einem Praktikum in Neuseeland zum Studieren ins Schwabenland zieht, ist das für ihn ein Kulturschock. Er wohnt in einem kleinen Mehrfamilienhaus mit „sechs oder acht Einheiten, total cool eigentlich“. An den ersten Abend in seiner neuen Wohnung kann er sich gut erinnern. Eine Frau mit schwäbischem Dialekt fragte: „Aujo, seins Sie der Neue, gell?“ Nach sieben Stunden Autofahrt war Christoph aber nicht mehr zum Schnacken zumute. Also antwortete er kurz und nordisch kühl: „Jo“.  

Während des Studiums lernt er seine heutige Frau kennen. „Wir haben über das Internet Kontakt aufgenommen. Sie kam aus der Nähe von Hildesheim“, erzählt Christoph. Beide führten eine Fernbeziehung – über sechs Jahre. Wenn seine Freundin ihn in Geislingen/Steige besuchte, korrigierte sie seine Diplomarbeit auf der Zugfahrt. Christoph studierte Immobilienwirtschaft. Das war ihm in die Wiege gelegt. Auch sein Vater arbeitet in der Branche, hat einen eigenen Betrieb.

„Als ich mit dem Studium fertig war, musste ich mich entscheiden: Gehst du zurück nach Hamburg, ziehst du mit deiner Freundin zusammen? Ich habe mich bundesweit beworben, in Berlin, Stuttgart, Frankfurt, München, wurde alles nichts. Weil ich keine Wohnung gefunden habe, bin ich für anderthalb Monate wieder bei meinen Eltern eingezogen. Das war die Hölle. Du hast irgendwann einen anderen Lebensstil, andere Verhaltensweisen. Da mache ich niemandem einen Vorwurf. Es ist einfach so.“

Christoph Ziercke

Das Hochzeitsschloss im Weserbergland

Schließlich fand Christoph doch eine Wohnung in Hamburg – und fing in der Wohnungsverwaltung seines Vaters an zu arbeiten. „Das war ein Glücksfall. Ich habe mir aber gesagt: ‚Ziercke, das kann es nicht gewesen sein. Du bist jetzt Anfang 30. Du kannst nicht in Hamburg sein, deine Freundin wohnt im Weserbergland, einfach so weitermachen in der Verwaltung deines Vaters.‘“ Also entschied er sich für die Selbstständigkeit. „Das hat bei meinen Eltern in Hamburg Erosionen ausgelöst. ‚Wie kannst du nur?‘ Das haben sie nicht böse gemeint. Aber sie hatten in ihrem Gedankenkonstrukt eine andere Vorstellung.“

Doch Christoph folgte seinen Vorstellungen, bildete sich fort, machte sich selbstständig – und heiratete seine Freundin, die er während des Studiums im Schwabenland kennengelernt hatte. Am 11. September 2009 gab sich das Paar in der Nähe vom Schloss Münchhausen das Jawort. „Das war traumhaft. Wir haben eine fette Party mit 140 Gästen gefeiert. Es war einer der schönsten Momente überhaupt. Nach der Hochzeit sucht sich das Paar ein Haus in Hameln. „Beim Besichtigungstermin sind wir reingegangen und haben direkt gemerkt: Das ist es.“ Seit fast zehn Jahren wohnt das Paar in einem Einfamilienhaus in Hameln.

Das Zuhause in Hameln

Hier fühlt sich Christoph wohl. Hier in seinem neuen Zuhause hat er sich über die Jahre seine Selbstständigkeit in der Immobilienbranche aufgebaut. Doch der Start war schwer. „Ich hatte keinen Bestand, habe aber Stück für Stück mehr Arbeit bekommen, die ich allein nicht mehr bewältigen konnte“, erzählt er. Eines nachts wurde er mit Stechschmerzen in der Brust wach, kam ins Krankenhaus. Die Schmerzen in der Nähe des Herzens und die Atemprobleme waren stressbedingt. „In der Sekunde habe ich für mich entschieden: Ich muss mich entschleunigen. Es gibt ein zweites Handy. Weil ich keine Lust habe, abends um 21 Uhr Angelegenheiten mit einem Kunden zu diskutieren, was ich nicht auch morgens klären könnte.“

Christoph folgt klaren Prinzipien: „Ich habe für mich immer definiert, die Menschen gleich zu behandeln“, sagt er. „Du musst den Geschäftsführer genauso behandeln wie die Reinigungskraft. Manchmal musst Du den Geschäftsführer auch mal ‚in den Hintern treten‘.“ Dieses Motto hat er von seinem Vater in Hamburg gelernt. Dort, wo sein Lebensweg im Elternhaus begann …

Fotos: Christian Manthey

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