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Wie arbeitet ein Bestatter in Hameln? Anna und Michael vom Familienbetrieb Heine Bestattungen zeigen uns ihren Job – mit Video

Anna Kupka ist Bestatterin und Juniorchefin bei Heine Bestattungen in Hameln. Wir waren im Jubiläumsjahr beim traditionsreichen Familienbetrieb zu Besuch und stellen euch das Berufsbild vor. Bei Instagram und TikTok findet ihr zudem ein Video von unserem Tag beim Bestatter.

Wie stellst du dir einen Bestatter vor? Zugegeben: Vor unserem Besuch bei Anna Kupka und Michael Albers von Heine Bestattungen in Hameln hatten wir ein etwas angestaubtes Bild im Kopf. Doch die Gespräche und Einblicke, die wir an diesem Tag am Hamelner Ostertorwall erhalten haben, vermitteln ein anderes Bild. Wir nehmen euch mit – und stellen den Alltag im Bestattungsunternehmen vor, das im Fall von Heine Bestattungen vor allem eins ist: ein Familienbetrieb. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Aber von vorne.

Mit einem Ruck hebt Michael Albers den massivhölzernen Sargdeckel vom unteren Teil – und legt ihn vorsichtig ab. Auf seinen Fingergliedern sind filigrane Tattoos zu erkennen. Auch sonst fällt Michael Albers mit seinem Look auf. Er trägt schwarze Hosenträger zum weißen Hemd, passende Ärmelhalter und Zwirbelbart. Sein Vorbild: Kriminalbiologe Dr. Mark Bennecke. Michael Albers ist über Umwege bei Heine Bestattungen in Hameln gelandet, hat ursprünglich mit dem Ziel studiert, in die Forensik einzusteigen. Nun begleitet er täglich Verstorbene aus der Region auf ihrer letzten Reise – und vor allem die trauernden Angehörigen. Er selbst könnte sich keinen schöneren Job vorstellen:

Heine Bestattungen in Hameln: Familienunternehmen in vierter Generation

Es heißt oft: Du hast ja nur mit trauernden und toten Menschen zu tun in den traurigsten Momenten, die es gibt. Aber eigentlich ist es sehr schön, wenn ich den Angehörigen in diesen Situationen helfen kann. Damit sie durch die Trauerfeier und unsere Begleitung am Ende sagen können: Danke, das war schön. Trotz allem hätte sich das unser Vater, unsere Mutter oder wer auch immer betroffen ist, gewünscht. Es war ein würdiger Abschied.

Für diesen würdigen Abschied arbeitet das Team vom Bestattungsunternehmen „Auguste Heine“ in Hameln täglich. Anna Kupka führt das Unternehmen in Zusammenarbeit mit ihren Eltern Sabine und Thomas Lehmann inzwischen in vierter Generation. Sie selbst ist in dem Haus am Ostertorwall in Hameln aufgewachsen, in dem sich seit Ende der 1940er Jahre der Firmensitz befindet. „Schon als Kind habe ich durch die räumliche Nähe den beruflichen Alltag meiner Eltern kennengelernt“, erzählt sie. Als Jugendliche hat sie angefangen, bei Trauerfeiern zu unterstützen. Dafür gab es damals Taschengeld.

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Wie geht Anna Kupka von Heine Bestattungen in Hameln mit dem Thema Tod um?

Eigentlich war der Weg für den Einstieg in den elterlichen Betrieb früh geebnet. Doch Anna Kupka kam erst über einen Umweg zu ihrer heutigen Berufung. „Als ich Anfang 20 war, hätte ich mir den Job noch nicht in der Form vorstellen können, wenn ich ehrlich bin.“ Also beginnt sie, Kunst, Geschichte und Religionswissenschaften in Göttingen zu studieren. Warum sie sich erst ein paar Jahre später für das hauptberufliche Engagement im Familienbetrieb entscheidet? „Zu Beginn hatte ich sicher auch etwas Sorge, als junge Frau in der Branche oder im Kontakt mit häufig etwas älteren Klienten nicht ganz ernst genommen zu werden“, sagt sie.

Doch das sei inzwischen überhaupt kein Problem mehr. In den rund acht Jahren, in denen sie seit 2015 im Betrieb ist, ist sie vertrauter geworden mit herausfordernden Situationen. Mit solchen Situationen haben Anna Kupka und ihr Team fast täglich zu tun. „Wir möchten den Angehörigen den Weg durch die schwere Zeit, nachdem sie einen geliebten Menschen verloren haben, so einfach wie möglich machen“, sagt sie. Wie selbst mit dem Thema Tod umgeht? „Angst vor dem Tod habe ich nicht – nicht mehr“, erzählt die 38-Jährige. Die berufliche Beschäftigung mit dem Thema habe ihre Einstellung zum Sterben und Trauern gewandelt, den Prozess der Trauerbewältigung geprägt.

Heine Bestattungen in Hameln: So geht Anna Kupka mit emotionalen Situationen um

„In den meisten Fällen kann ich ganz gut eine professionelle Distanz wahren und lasse mich selten emotional mitreißen“, sagt sie. In Beratungsgesprächen hilft ihr ein roter Faden für eine gewisse Versachlichung, ohne unsensibel zu sein. Bei der Wahl des passenden Sargs oder der Urne in den Ausstellungsräumen am Ostertorwall werde es dann häufiger etwas emotionaler. „Eine Empfehlung kann es sein, die Sargauswahl am Einrichtungsstil und am Geschmack des Verstorbenen zu orientieren – damit verbunden sind dann natürlich oft auch persönliche Erinnerungen“, erzählt Anna.

Trotz all der Professionalität habe es während ihrer Laufbahn auch einige einschneidende Erlebnisse gegeben, Schlüsselmomente, wie sie Anna nennt. Einer davon war die erste Trauerfeier, die sie hauptverantwortlich organisiert und begleitet hat. „Ich kannte den Verstorbenen aus dem erweiterten Freundeskreis, er war ungefähr in meiner Altersklasse – das war damals recht dramatisch“, erzählt sie. Auch die Beerdigung eines Babys war emotional aufwühlend. „Das sind natürlich Momente, die dir nicht so schnell wieder aus dem Kopf gehen“, sagt Anna. Über die Jahre hat sie einen Weg gefunden, mit emotionalen und traurigen Situationen umzugehen. Und anderen über ihren Job bei der Trauerbewältigung zu helfen. „Dabei hilft es den Angehörigen, dass wir in unserem Familienbetrieb familiäre Strukturen haben – so fühlen sich die Familien gut aufgehoben.“

Abholung, Werkstatt, Organisation: So vielfältig ist der Arbeitsalltag eines Bestatters

Dabei ist kaum ein Tag wie der andere im Alltag eines Bestatters. Die Aufgaben und Tätigkeitsfelder sind umfangreich und vielfältig. Nach der Beratung von trauernden Angehörigen geht es um jede Menge Organisation und Abstimmung mit unterschiedlichen Akteuren – vom Standesamt über die Friedhofsverwaltung bis hin zum Floristen. Das Team von Heine Bestattungen kümmert sich zum Beispiel auch um die Erstellung von Traueranzeigen oder die Auswahl und Organisation von Bildern und Musik für die Trauerfeier. Zum Angebot von Heine zählt auch ein Abschiedsraum am Hefehof. In der Werkstatt am Ostertorwall werden hingegen die Särge vorbereitet. Hier stehen auch die Fahrzeuge des Bestattungsunternehmens.

Hinzu kommt die Abholung von Verstorbenen aus Krankenhaus, Pflegeheim, Privathäusern oder anderen Orten. Auch mit der Polizei hat das Team gelegentlich zu tun. Generell gibt einen Bereitschaftsdienst, wodurch das Team die Erreichbarkeit an Feiertagen oder außerhalb der regulären Geschäftszeiten gewährleisten kann. Wie es sich anfühlt, mit dem Wagen des Bestattungsunternehmens durch die Straßen zu fahren? „Wenn du so einen Wagen fährst, bist du natürlich automatisch noch vorsichtiger unterwegs“, sagt Bestattungsfachkraft Michael Albers. Er hat sich daran inzwischen gewöhnt, schätzt den Job und die Sinnhaftigkeit seiner Arbeit.

Das gilt im Übrigen auch für Anna Kupka, die den vierten Generationswechsel bei Heine Bestattungen prägt. Für sie war in den letzten Monaten viel los. Weiterbildung, Joballtag, Schwangerschaft. Die Zeit im und um das Familienunternehmen ist herausfordernd. Doch mit solchen Situationen kennt sich Anna mittlerweile aus …

Fotos: Catrin Rörig

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