Die beiden Frauen arbeiten Hand in Hand an einem Bild, sie verstehen sich blind, wenn es um die Kunst geht. „Sie ist meine Mentorin“, sagt Larisa über Katja. Und ja, Katja ist diejenige, mit der alles anfing. Denn schon als Kind malte sie täglich und tat das mit viel Leidenschaft. Unterstützung erfuhr sie dabei von ihrer Familie. „Mein Vater wusch Pinsel, spitzte Stifte an und besorgte neue Farben“, erzählt sie. Allen war klar: Sie wird mal Künstlerin. Und so kam es auch: In Moskau studierte sie an der Lehranstalt der Darstellenden Künstler und an der Filmakademie, arbeitete als Lehrerin und wurde in die Moskauer Union der Künstler aufgenommen, bevor sie dann 2000 nach Deutschland zog und 2003 zum ersten Mal im Hamelner Hochzeitshaus ausstellte. „Die Rattenfängerstadt wurde meine neue Heimat“, erzählt Katja.
Larisa war zwar auch schon immer kreativ, wollte ursprünglich aber mal Astronomin werden und kam als Jura-Studentin und spätere Presse-Referentin über Umwege zur Kunst; etwas, das ihr Kraft gibt, zwar ein Hobby, aber „eine Leidenschaft von mir“, sagt Larisa. Und dank Katja, ihrer Mentorin, lebt sie diese nun aus.
Aus Russland kamen beide nach Hameln
Hobbymäßig, so sagt Larisa, habe sie angefangen mit dem Malen. Da beide Frauen aus Russland stammen, kam der Kontakt schnell zustande, sie verstanden sich auf Anhieb – und Katja brachte Larisa auch eine Technik bei, die sie in Russland kennengelernt hatte. „Die Handdrucktechnik, bei der man Ölpastelkreide mit der Hand ins Bild drückt“, erzählt Larisa. So entstanden einige Bilder mit HM-Bezug. Der Rattenfängerbrunnen ist zu sehen, die Münsterkirche, etliche Fachwerkhäuser in den Gassen.
Um die Kunst salonfähig und interessant für Touristen zu machen, sind einige der Arbeiten auch in kleinen Formaten gehalten und auf Tassen gedruckt. Während Larisa gerne ihren Emotionen freien Lauf lässt, geht es bei ihr häufig bunt zu, Katja hat hingegen eine Vorliebe für Schwarz-Weiß-Malerei entdeckt. Zusammen bilden sie die Künstlergemeinschaft Kalar Art (abgeleitet von Katja und Larisa) und haben schon einige Ausstellungen zusammen gemacht. Dabei soll es nicht bleiben. Auch Töpfe kreieren die beiden, wenn sie zusammenarbeiten. „Wir lieben es, zu experimentieren. Denn am Ende weiß man gar nicht, was dabei rauskommt.“
Fotos: Karen Schreiber