Es sollte wohl so sein. Wenn Bettina Wallbaum und Martin Kasten heute über die Gründung ihres Betriebs vor etwa vier Jahren sprechen, reden sie euphorisiert, begeistert. 2017 haben sie sich als Franchise-Partner von Wintec Autoglas in Hameln selbstständig gemacht. Beide kannten sich bereits von ihrem früheren Arbeitgeber, einem Autoglaser in Hameln. „Aber weder Martin noch ich hätten uns allein selbstständig machen können“, sagt Bettina an diesem sonnigen Vormittag in der Kundenannahme Ihrer Werkstatt am Hastenbecker Weg.
Martin ergänzt: „Bettina hat durch ihre Kontakte zu Versicherungen und Unternehmen ein super Netzwerk für den Vertrieb, ich konnte das Knowhow als Fahrzeugglaser für den Werkstattbereich einbringen.“ Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit ist beim Unternehmerduo auch eine große Portion Selbstverwirklichung verbunden. „Die Werkstatt-Räumlichkeiten waren noch frei, über einen Bekannten entstand der Kontakt zu Wintec, irgendwie hat sich in dieser Zeit alles gefügt“, erinnert sich Bettina.
Wintec Autoglas Hameln: Vom Polo bis zum Porsche
Inzwischen gehören drei weitere Mitarbeiter zum Wintec-Team in Hameln. Was den beiden wichtig ist? „Konstanz“, meint Bettina, die viele Jahre im Qualitätsmanagement eines Textilunternehmens gearbeitet hat. „Wir haben eine rote Linie, alle im Team den gleichen Anspruch. Jeder Kunde ist uns absolut wichtig – egal, ob er mit einem älteren Polo oder mit einem Porsche Cayenne zu uns kommen sollte.“
In ihrem Team pflegen sie ein freundschaftliches Verhältnis. „Natürlich sind wir irgendwo auch Arbeitgeber und es muss gewisse Grenzen geben“, meint Martin. „Aber wir können uns alle zu 100 Prozent aufeinander verlassen – in einer guten Atmosphäre.“
Martin von Wintec Hameln ist Autoliebhaber durch und durch
Wie Bettina Martin beschreiben würde? „Er ist ordentlich, sauber, organisiert, hat eine Leidenschaft für Autos.“ Das kann Martin selbst nur unterstreichen:
Was Autos angeht, bin ich pingelig. Ich pflege mein Auto, wasche es regelmäßig, halte es auch von innen sauber. Mein letztes Auto hatte 345.000 Kilometer runter und sah innen fast wie neu aus. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ein Auto schmutzig ist. Scheibe, Fußraum, Spiegel: Das muss schon alles ordentlich aussehen.
Diese Einstellung projiziert Martin Kasten auch auf seine Arbeit als Fahrzeugglaser. „Wir arbeiten sauber, ohne dreckige Hände an den Autos unserer Kunden. Wir haben einen handwerklichen Beruf, aber irgendwie ist er auch ein bisschen kosmetisch“, meint der 32-Jährige.
Bettina Wallbaum: Gelernte Laborantin mit großem Netzwerk
Auch Bettina ist durch die Zusammenarbeit mit Martin noch etwas mehr Auto-Freak geworden. „Durch Martin sozialisiert“, sagt die zweifache Mutter – und lacht. Eigentlich ist Bettina gelernte Laborantin. In die Autoglas-Branche ist sie über die Jahre hineingewachsen, hat vor allem im Vertrieb gearbeitet. „Die Kontakte, die ich knüpfen konnte, haben uns den Einstieg in der Selbstständigkeit sehr erleichtert“, sagt sie.
Mit Wintec Autoglas Hameln haben sie sich weiter in ihrem Fachgebiet spezialisiert. „Die Fähigkeiten als Fahrzeugglaser lernst du als Teil der Ausbildung beim KfZ-Mechatroniker, aber es ist kein eigenständiger Ausbildungsberuf“, erklärt Martin und fügt hinzu: „Das größte Gut ist die Erfahrung.“ Die Technologie rund um die Windschutzscheibe zum Beispiel entwickelt sich ständig weiter. „Da musst du natürlich immer auf dem aktuellen Stand bleiben, das tun wir über Fortbildungen und die tägliche Arbeit.“
Lieber in einer Nische Spezialist sein, als alles mit halber Qualität zu machen.
Das Motto der beiden: „Lieber einen kleinen Bereich, eine Nische finden, in der du wirklich gut bist, als alles zu machen – und dann nur mit halber Qualität.“ Das ist Martin und Bettina wichtig. Mit diesem Gedanken haben sie vor ein paar Monaten einen weiteren Standort in Springe eröffnet. „Es fühlt sich auf der einen Seite wieder wie ein Neuanfang an. Auf der anderen Seite können wir die Erfahrungen aus der Gründungszeit auch mitnehmen“, meint Martin.
An die Zeit der Gründung in Hameln erinnern sich die beiden gern zurück. „Wenn du weißt, dass du das selbst mitentwickelt hast, kommst du jeden Morgen mit einem Lächeln zur Arbeit. Natürlich gibt es auch herausfordernde Zeiten. Aber wir sind einfach stolz.“ Das ist Martin und Bettina anzumerken.
Fotos: Tanja Dutton