Tatjana Schäfer und Timo Drollinger können es nicht lassen. „Uns schwirren so viele Ideen im Kopf herum – und es fällt uns schwer, sie nicht alle in die Tat umzusetzen“, sagt Tatjana schmunzelnd, lässt sich in den weichen Salitos-Sessel fallen und nimmt einen Schluck der selbstgemachten Limo. „Urlaubsdurst“ heißt sie. Und das passt. Seit über zwei Jahren vermittelt „The Heach“ Strand- und Urlaubsfeeling direkt in Hameln.
Innerhalb von vier Tagen haben Timo, Tatjana und das Team damals 200 Tonnen feinen, weißen Sand aufgeschüttet, der das „Malediven-Feeling“ vermitteln soll, die Bar und das große Zelt nahe der Rattenfänger-Halle aufgebaut. Sie haben Liegestühle, Bierzeltgarnituren und Pflanzen aufgestellt. Seit der offiziellen Eröffnung der Hamelner Strandbar sind inzwischen rund zwei Jahre vergangen.
The Heach: Seit über zwei Jahren Hamelns Strand in der Stadt
„Wir sind in dieser Zeit reifer, gelassener geworden“, sagt Timo. Vor allem aber sei „The Heach“ „auch eine richtig geile Marke geworden“. Und das macht das Paar stolz. „Wir haben viel Spaß und Freude daran, unser Herzensprojekt weiter zu formen“, meint er. Mit Tatjana hat er dafür die richtige Partnerin an seiner Seite. Zusammen haben wir die Kraft, die einem alleine fehlen würde. Wir bereichern uns gegenseitig“, erzählt Tatjana – und klatscht mit Timo ein.
„Manchmal bremsen wir uns auch in den richtigen Momenten aus“, fügt Timo hinzu und lacht. Doch auch das ist wichtig. Denn das Paar sprudelt vor Ideen. „Wenn wir im Urlaub an irgendeiner Bar sitzen, fällt es uns echt schwer, einfach nur zu genießen. Wir analysieren auch schnell mal die Speisekarte und nehmen neue Inspiration mit“, schmunzelt Timo. So verschwimmt immer wieder die Grenze zwischen Beruf und Privatleben. Doch das macht den Inhabern der Strandbar nichts aus.
Beach Bar, Handbrot, Burgerschmied – „Es macht Spaß, sich neu zu erfinden“
Im Gegenteil: Sie brennen für ihre Projekte, wozu die Beachbar in Hameln gehört – aber unter anderem auch der „Burgerschmied“ oder das „Hamelner Handbrot“. All diese Projekte wollen gemanagt werden. „Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß, sich immer wieder neu zu erfinden.“ Zuhause im Büro haben Timo und Tatjana einen Ordner im Regal stehen. Der Name ist Programm: Schublade. „Dort sind wirklich viele Ideen drin, die wir natürlich gar nicht alle auf einmal umsetzen können.“
Sich neu erfinden: Das war für das Betreiberpaar in der jüngsten Vergangenheit unumgänglich. „Corona hat uns die Zeit natürlich erschwert“, erklärt Timo. Die Strandbar haben sie so deutlich später geöffnet als geplant. Für den „Burgerschmied“, einen Foodtruck, der eigentlich auf Veranstaltungen stehen sollte, improvisierten sie in kurzer Zeit einen Lieferdienst. Mit dem „Hamelner Handbrot“ wollen sie im Winter auf dem Weihnachtsmarkt präsent sein – wenn alles gut geht. „Vor allem in den letzten Wochen musstest du als Gastronom eigentlich sein wie ein Chamäleon, dich ständig anpassen“, sagt Timo. Er selbst lieferte während des Lockdowns Burger aus, um die Zeit zu überbrücken. Es muss ja weitergehen.
Warum Timo und Tatjana Stadtstrandlover sind
Was viele Besucher der Hamelner Strandbar nicht wissen: Timo Drollinger ist seit Jahren Pilot und Fluglehrer. Was ihn am Fliegen begeistert? „Dass du die Welt aus einer anderen Perspektive siehst. Du bist in der Luft für dich.“ Diese Leidenschaft begleitet ihn bereits seit Jahren. Auch das passt irgendwie zum Hamelner. „Wir machen Sachen, die nicht so alltäglich sind“, sagt er und meint zum Beispiel den Pflasterfest-Tower: Auf einer Erhöhung legt dort ein DJ auf, unten gibt es Cocktails.
Über den Tower lernt er vor ein paar Jahren auch Tatjana kennen. Seit 2018 vermitteln sie mit „The Heach“ gemeinsam Urlaubsfeeling in Hameln. Der Name: eine Wortschöpfung aus „Hameln“ und „Beach“. Den Namen haben sie bewusst gewählt. Für sie ist Hameln Heimat. Woanders eine Strandbar zu betreiben, käme für sie nicht infrage. „Deswegen passt der Begriff ‚Stadtstrandlover‘ auch so gut zu uns“, sagt Tatjana – und zeigt auf unser gemeinsames Shirt, das es im HamelnR Onlineshop zu kaufen gibt.
Fotos: Tanja Dutton