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Wie es für Kira Reed nach „The Voice of Germany“ weitergeht

Kira Reed ist Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin – und nahm an der TV-Castingshow „The Voice of Germany“ teil. Über die „Blind Auditions“ hinaus schaffte sie es nicht, auf dem richtigen Weg fühlt sie sich trotzdem. Stimmt so.

Ob Kira Reed nervös war, als die Fernsehkameras auf sie gerichtet waren? Als sie backstage die Buzzer und Bewertungen von Nico Santos, Mark Forster und Yvonne Catterfeld hörte? Als sie vor Stars aus der deutschen Musik-Szene den Song „Dua Lipa“ gesungen hat? „Komischerweise ging es eigentlich“, sagt die Hamelnerin – und schmunzelt. „Etwas surreal“ sei die Situation schon gewesen. Doch an die Augenblicke ihres Auftritts bei der TV-Castingshow „The Voice of Germany“ vor etwa einem Jahr kann sie sich gut erinnern. Wie es überhaupt dazu kam?

Eine Freundin hatte mich angemeldet. Sie meinte eines Tages zu mir: Check mal deine Mails, du musst da was ausfüllen. Ich war total überrascht, habe mich aber natürlich auch gefreut und den ersten von vielen Fragebogen ausgefüllt. Das Casting war dann in einem Hotel in Köln. Da war Corona noch kein großes Thema in Deutschland. Direkt in der ersten Runde wurden tolle Sänger aussortiert. Ich war schon unglaublich stolz, dass ich es dort in die nächste Runde geschafft hatte. Vor die Jury ins Fernsehen ging es da aber noch lange nicht …

Als Kira Reed die Zusage für „The Voice of Germany“ bekommt, sitzt sie in Hannover an der Leine

Kira singt sich durch den Auswahlprozess. Runde für Runde. „Wegen Corona fand die Auswahl später hauptsächlich über Videokonferenzen statt“, erzählt sie. Als sie den Anruf erhält, dass sie bei den Blind Auditions dabei ist und vor der Jury singen darf, sitzt sie gerade mit Freunden an der Leine in Hannover. „Das war ein wahnsinnig schönes Gefühl“, meint Kira. Doch sie wusste auch, dass es mit dem Song „Physical“ von Dua Lipa, der für sie vorgesehen war, schwer werden könnte. „Der Song ist ziemlich stark auf einer Tonhöhe. Meine Stärke sind eher die hohen Töne, Balladen, Gefühle.“

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Kira schafft es nicht über die Blind Auditions hinaus in die nächste Runde, erhält von den Juroren aber wertschätzende Kritik. „Ich hatte Gänsehaut“, meinte zum Beispiel Samu Haber. Yvonne Catterfeld sagte: „Du hast es fantastisch gesungen.“ Und „Silbermond“-Frontfrau Stefanie Kloß fügte hinzu: „Es schaffen nur wirklich relativ wenige, bis in die Blind Auditions zu kommen. Du warst eine der wenigen. Ich finde es total toll, wie positiv du damit umgehst.“ Warum Kira so positiv mit der Situation umging, lag auch an einer Szene, die im TV gar nicht gezeigt wurde.

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„Der richtige Weg“: Wie es für Kira nach der TV-Show weiterging

Was die Zuschauer nicht gesehen haben: Ich habe eine Videobotschaft von Dua Lipa bekommen vor meinem Auftritt. Sie wurde interviewt. Moderator Thole Schölermann hat sie mir backstage gezeigt. Dua Lipa meinte so: ‚Hey, Kira, egal, wie es ausgeht: Du machst das! Hab einfach Spaß.‘ Danach war ich so happy.

Die positive Rückmeldung und die schönen Momente aus der aufregenden Zeit bei „The Voice of Germany“ nimmt Kira Reed mit auf ihren Weg. „Im Fernsehen hat man nur gesehen, dass ich in der ersten Runde rausfliege. Aber es war eigentlich eher so ein Motivationskick“, sagt sie. Ein Motivationskick, der sie auf ihrem Weg bestärkt. Auf ihrem Weg, ihr Geld mit der Musik zu verdienen, Menschen mit der Musik zu begeistern. „Das war schon immer mein Traum“, sagt Kira. Sie erzählt, dass sie schon als Jugendliche eigene Songs entwickelt und gesungen habe. „Damals noch mit dem Singstar-Mikro“, meint die 26-Jährige und lacht. Sie stammt aus einer echten Musikerfamilie. „Mein Uropa war Dirigent im deutschen Staatsorchester, mein Vater ist Musiker“, erzählt sie.

Von der Bankkauffrau zur Leadsängerin

Trotzdem schlägt sie nach dem Abitur in Hameln zunächst einen anderen Weg ein. „Ich habe eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht, aber irgendwie war das nie wirklich meins“, sagt Kira. Dann wird sie über ein Imagevideo auf eine Ausbildung zur Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin aufmerksam. „Ich dachte mir: Das machst du jetzt.“ Kira zieht die Ausbildung in Bad Nenndorf durch, sammelt dabei unter anderem Bühnenerfahrung, die ihr auch bei „The Voice“ hilft.

„Nach dem Examen meinte meine Gesangslehrerin: ‚Sie müssen was mit Musik machen, als Sängerin arbeiten‘. Ich meinte immer: Das ist mir nicht bodenständig genug, ich möchte lieber in eine Klinik gehen und mit Schlaganfallpatienten arbeiten. Für mich war dieses Sängerin-Dasein nie wirklich ein Thema. Ich dachte immer: Das klappt alles nicht.“

„Verspielt, feministisch, sexy“: Kira Reed produziert auch eigene Songs

Inzwischen klappt es doch. Nachdem Kira eine Zeit lang in einer logopädischen Praxis gearbeitet und sie letztlich sogar geleitet hat, entschließt sie sich, der Musik eine Chance zu geben. Sie gibt Gesangsunterricht für ehemalige Patienten, macht sich als Sängerin selbstständig. Mit ihrer Freundin Johanna Nüsch, die auch eine Ausbildung zur Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin absolviert, gründet sie das Akustikduo „ever&eve“ für Hochzeiten. Dazu ist sie Leadsängerin der Coverband „The new brand [SPLENDID]“.

Und sie produziert eigene Songs – zusammen mit verschiedenen Partnern und Produzenten: Giovanni Dicorato, Tobias Dörpmund und Dennis Wysiecki. Wie Kira ihren Stil beschreiben würde? „Verspielt, feministisch, sexy“, sagt sie. „Frauen können und dürfen sexy sein, ohne gleich verurteilt zu werden.“ Noch in diesem Jahr, voraussichtlich im Sommer, sollen die ersten Songs veröffentlicht werden. Ein neuer Schritt auf ihrem Weg. „Egal, ob Menschen zu der Musik feiern, lieben oder weinen: Mein größtes Ziel ist es, dass sie meine Musik hören, etwas empfinden.“ Das hat sie auch bei „The Voice of Germany“ bewiesen …

Fotos: Tanja Dutton

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