Für fünf Kollegen wurde der Ernstfall bereits geprobt. In dem 2019 neu übernommenen Stromnetz rund um Hameln – Hessisch Oldendorf, Coppenbrügge, Emmerthal, Salzhemmendorf und Aerzen – gehören rund 112 Kilometer Freileitung mit zum Verantwortungsbereich der Stadtwerke.
„Die Bedingung ist, dass wir in der Freileitung ausgebildet sind, denn seit Beginn dieses Jahres führen wir hier eigenständig Montagen durch – dieser erste Teil der Ausbildung hat schon stattgefunden“, erklärt Björn Bertelsmeier, Monteur Stromnetz, einer der zuständigen Kollegen. Nun fehlte noch der Bereich Höhenrettung. Die Theorie haben die Kollegen bereits vor einigen Wochen erfolgreich absolviert. Jetzt wurde im Netz der Stadtwerke in der Nähe von Unsen nun die Höhenrettung geübt.
Firma Schufratec schult die Mitarbeiter für den Ernstfall
Mit dabei waren auch zwei Mitarbeiter der Firma Schufratec, die die Schulung durchgeführt haben. Konkret ging es um das Training am Strommast zur Rettung von Personen aus der Höhe mit einem dafür vorgesehen Rettungsgerät. Klingt spannend, sollte aber nur im Ernstfall durchgeführt werden müssen. „In Notsituationen müssen wir uns selbst helfen können, einige Freileitungen sind abseits von zugänglichen Wegen, Rettungskräfte können diese Bereiche nur schwer erreichen“, erklärt Arne Harland (Netzmeister Strom) aus dem Team der Höhenretter.
Für die Montagen sind vier Mitarbeiter ausgebildet, für die Rettung werden es fünf Mitarbeiter sein. „Je nach Arbeitssituation arbeitet man zu zweit auf einem Mast, dann kann man sich gegenseitig helfen“, erklärt Harland.
Die blaue Winde wird als Rettungsgerät eingesetzt
Um den Ernstfall zu proben, wurde als Rettungsgerät die blaue Winde eingesetzt. Mit dieser kann man Personen aus Höhen retten. Geübt wurde mit einem Dummy, es brauchte sich niemand in Gefahr begeben. Der Dummy wurde von den Höhenrettern der Stadtwerke aus seinem eigenen Gurt gehoben. Mit dem Rettungsgerät konnte er dann sicher nach unten gelassen werden.
Für das Team der Höhenretter eine richtig neue Erfahrung. „Für alle Kollegen war es etwas neues, eine Herausforderung, auf jeden Fall allein schon durch die Höhe. Das ist ungewohnt auf der Höhe zu arbeiten – zwar nicht unmöglich, aber man muss sich erstmal rantasten, damit wir das alles meistern“, sagt Teamkollege Nino Kirasic, Monteur Stromnetz.
Wer das macht, muss höhentauglich sein
Da die Stadtwerke Hameln Weserbergland bisher keine Freileitungen hatten, musste vieles neu erlernt werden. „Das Besteigen, das Retten, die Montagearbeiten auf dem Mast. Die Kollegen haben sich freiwillig gemeldet, man muss ja auch höhentauglich sein“, sagt Kollege Henrik Fricke (Monteur Stromnetz) über das neue Themengebiet der Stadtwerke Hameln Weserbergland.
Spannende und vielseitige Aufgaben begleiten die Kollegen bei Ihren Arbeiten für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung im gesamten Netzgebiet der Stadtwerke Hameln Weserbergland.
Foto: Catrin Rörig