Eine helle Flamme schlägt über dem Bunsenbrenner ein paar Zentimeter in die Höhe, als Victoria das Equipment für die Anzucht von Bakterien auf einem Nährboden vorbereitet. Hier in der mikrobiologischen Abteilung des Hamelner Labors Nordlab gehört das zu Victorias Tagesgeschäft. „Da sich nicht alle Erreger mittels der PCR-Analyse nachweisen lassen, müssen in einigen Fällen Erreger angezüchtet werden, um entscheiden zu können, welche Therapie wann wirksam ist“, erklärt sie. Victoria arbeitet seit mehreren Jahren bei Nordlab als Biologisch-technische Assistentin (kurz: BTA) – und hat uns die verschiedenen Bereiche des Labors gezeigt. Aber von vorne.
Unsere Tour durch das medizinische Labor in der Falkestraße in Hameln startet nicht in der Mikrobiologie, sondern dort, wo auch die Proben ankommen. Im Probeneingang landen täglich rund 10.000 Proben, die größtenteils noch am gleichen Tag abgearbeitet werden. Dazu zählen Blut, Urin, Stuhl, Körperausscheidungen oder sogenanntes intraoperatives Material. Damit die Proben das Labor so schnell wie möglich erreichen, fährt ein Fahrdienst täglich rund 8.000 Kilometer durch die Kerngebiete Hameln und Hildesheim sowie die umliegenden Landkreise Hannover, Braunschweig und Paderborn. Hier werden die Röhrchen aus den Arztpraxen und Kliniken eingesammelt und nach Hameln ins Labor gebracht.
Nordlab in Hameln: So werden täglich rund 10.000 Proben im Labor analysiert
Nachdem die Proben in speziellen Transportkisten angekommen sind, werden sie vom Nordlab-Team sortiert, kontrolliert und erfasst. Dann geht es weiter zu den einzelnen Abteilungen. Wir schauen uns bei unserem Besuch in der inhabergeführten Laborarztpraxis in Hameln die Klinische Chemie, die molekular- und die mikrobiologische Abteilung an. Los geht es für uns nach dem Probeneingang in der Klinischen Chemie. Dort erfolgt die Messung von Parametern wie zum Beispiel Glukose, Enzymen, oder Leber- und Nierenwerten.
Die Proben werden für die Sortierung automatisch auf die meterlange Laborautomation gestellt. Über ein Schienensystem geht es zu den einzelnen Analyseautomaten – wirklich beeindruckend. Die acht Geräte für die Analyse lesen jeweils den Barcode auf der Probe ab und weisen sich automatisiert die Röhrchen mit der angeforderten Analyse zu. „Das ist ein hoch technisierter Vorgang, der von meinen Kollegen konsequent überwacht und kontrolliert wird“, erklärt Victoria. Wenn sie über ihre Kolleginnen und Kollegen spricht, dann meint sie in diesem Bereich die Medizinisch-Technischen Laboranten.
Karriere bei Nordlab: Was die inhabergeführte Laborarztpraxis als Arbeitgeber auszeichnet, welche Berufsbilder vertreten sind, wie du dich bewerben kannst
Das Nordlab Labor mit den Standorten Hameln und Hildesheim führt seit rund 25 Jahren medizinische Analysen von niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern durch. Mit vier Ärzten in der Geschäftsführung ist es eines der wenigen inhabergeführten Labore in Deutschland, welches nicht durch einen Konzern geleitet wird. Aktuell sind 180 Mitarbeitende beschäftigt. Dazu zählen auch folgende Berufsbilder, die aktuell als Stellenangebote ausgeschrieben sind:
- Fachärztinnen und -ärzte für Laboratoriumsmedizin oder Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie oder Transfusionsmedizin oder Weiterbildungsassistent
- Immunologie: MTL / BTA/CTA
- Klinische Chemie/Hämatologie – MTL / BTA / CTA / MFA
- Probeneingang – MFA
- Klinische Chemie – MTL
- Mikrobiologie – MTL
Außerdem bietet Nordlab Ausbildungsplätze für Medizinische Fachangestellte sowie eine Ausbildung zur Medizinischen Technolog*in für Laboratoriumsanalytik.
Trotz der mittlerweile enorm gewachsenen Anzahl an Mitarbeitenden, ist das Nordlab Labor immer noch eine Praxis mit flachen Hierarchien und familiärem Arbeitsumfeld, was durch verschiedene Mitarbeiterevents und -Benefits gefördert wird. Durch flexible Arbeitszeitmodelle bietet Nordlab gute Bedingungen, um die Anforderungen von Familie und Beruf optimal miteinander zu vereinbaren.
Klingt interessant für dich? Dann schau doch mal auf der Karriere-Website von Nordlab vorbei. Dort findest du alle weiteren Infos und kannst dich direkt bewerben.
PCR-Analyse bei Nordlab: Besonders stark nachgefragt während der Corona-Pandemie
Die Proben in der Klinischen Chemie durchfahren das komplette Schienensystem, bis alle Analysen abgearbeitet wurden. Abschließend werden die Röhrchen verschlossen und in der Kühlung archiviert. Hier werden sie für sieben Tage aufbewahrt, um eventuelle Nachforderungen durchführen zu können. Nach Ablauf dieser Woche wird das Material entsorgt. Die Arbeit hier erfordert höchste Präzision und technisches Verständnis.
Das gilt auch für die molekularbiologische Abteilung. Hier werden PCR-Analysen durchgeführt, um DNA/RNA zu analysieren – besonders bekannt seit der Corona-Pandemie. Die Methode ist hochpräzise und kann auch viele andere Erreger über Corona hinaus erkennen. Selbst kleinste Fremdspuren können die Ergebnisse stören, weshalb die Laboranten unter strengen hygienischen Bedingungen arbeiten. Die Auswertung erfolgt in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten vor Ort, wobei jeder Patient individuell betrachtet wird.
Neben technischem Verständnis sind im Labor auch handwerkliche Fähigkeiten gefragt, wie zum Beispiel das Mikroskopieren zur Erkennung verschiedener Krankheiten als auch tropischer Erreger wie Malaria. Die Arbeit hier erfordert ein hohes Maß an Verantwortung – wie in allen Abteilungen von Nordlab. Schließlich geht es um Diagnosen, die für Patienten eine therapieweisende Bedeutung haben. Die Prüfung der Endergebnisse erfolgt daher über ein Vier-Augen-Prinzip in Zusammenarbeit mit den Fachärztinnen und Fachärzten vor Ort. Erst dann werden die medizinischen Befunde an die Patienten oder Arztpraxen übermittelt.
Übrigens: Bei Instagram und TikTok findet ihr ein begleitendes Video mit einem Blick hinter die Kulissen von Nordlab.
Fotos: Catrin Rörig