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Unser HamelnR des Monats: Finanzasiate Kien Le

Er nennt sich bei TikTok und Instagram "Der Finanzasiate", ist mittlerweile ein erfolgreicher Influencer, der Finanzthemen auf einfache Weise erklärt. Auch uns. Der HamelnR des Monats heißt Kien Le.

Es war erst vor Kurzem, als sich Kien Le von Hameln aus mit dem Auto Richtung Berlin fuhr. Sein Ziel: das Finanzministerium. Der Hamelner Influencer traf dort zusammen mit anderen “FinFluencern und FinFluencerinnen”, die sich dem Thema Finanzen widmen, Finanzminister Christian Lindner. Sie sprachen über Themen, die junge Menschen interessieren, stellten Fragen ihrer Community, nahmen Videos auf und am Ende landeten sie mit dem Finanzminister auf einem Selfie, das dieser bei Instagram hochlud.

Jetzt sitzt Kien im Café am Ring, ähnlich chic gekleidet wie bei seinem Besuch im Finanzministerium, und erzählt, dass er “eigentlich mit Social Media nichts zu tun haben wollte”. Bis vor vier Jahren sei er dort gar nicht groß aktiv gewesen, habe keine Lust drauf gehabt – jetzt hat der Finanzasiate fast 40.000 Follower bei Instagram und 190.000 bei Tiktok. Bis zu 15 Millionen Menschen erreicht er so bei TikTok, bei Instgram monatlich zwei bis drei Millionen. Die Karriere des Hamelners Kien Le hat in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen, dabei macht er immer noch das, was er mal gelernt hat: Kaufmann für Versicherung und Finanzen.

Auf einmal war der “Finanzasiate” geboren

Seit 13 Jahren arbeitet Kien, der 1991 in Hameln geboren wurde, in dieser Branche, mittlerweile ist er als selbstständiger Finanzberater tätig. Als er sich nur mal so nebenbei informieren wollte, wie man seine Sichtbarkeit als Selbstständiger in den sozialen Netzwerken verbessern kann, erhielt er mehrfach die Rückmeldung, sich dort eine Marke aufzubauen, abseits von dem, was er beruflich macht.

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Erst sei er skeptisch gewesen, doch als gleich mehrere Social Media-Berater ihm dazu rieten, ihn als Typen im Internet sehen wollten, probierte er es. “Es gab in diesem Segment noch keinen einzigen Asiaten”, erzählt her. Der Sohn vietnamesischer Eltern, die kurz vor seiner Geburt nach Hameln kamen, erklärt freundlich, verständlich und vor allem glaubwürdig Finanzthemen – das kommt an. Ein Großteil seiner Follower sind Frauen.

Davor warnt er bei TikTok und Instagram – dazu gibt er Tipps

“Vorsicht vor diesem Finanzamtbetrug”, “Lass dich nicht von deinem Vermieter verarschen”, “Sollte ich mein Geld in ETF’s und Aktien investieren?” – Unter diesen Namen postet Kien Clips bei Instagram und Tiktok, warnt vor Betrugsmaschen, klärt kurz und knapp auf über Zinsen, Kredite, Gehälter, ja, er erklärt sogar, warum man seine Schuhe drinnen aufbewahren sollte. “Ich möchte darüber aufklären, was man als junger Erwachsener zu bedenken habt”, gibt er Kien einen Umriss seiner Tätigkeit bei Social Media. Weil er weiß: “In der Schule wird man darauf nicht vorbereitet.” Er selbst hat an der Handelslehranstalt FH-Reife erlangt, danach die Ausbildung gemacht.

Natürlich lassen Werbedeals in den sozialen Netzwerken nicht lange auf sich warten; ein Management kümmert sich mittlerweile um seine Social Media-Karriere. Aber er sagt: Wenn er etwas bewirbt, dann nur etwas, hinter dem er auch steht. Klar, es ist schon ein zweites Standbein für ihn und daraus könnte sich auch weiteres ergeben, aber er weiß: “Man muss schon überlegen, was man im Internet so macht. Es muss alles Hand und Fuß haben.”

Und was sind so seine gängigsten Themen, die er viral gehen lässt? Aktuell widmet sich Kien den verschiedenen Betrugsmaschen. Die Sparkasse oder DHL werden aktuell oft täuschend echt samt Logo kopiert und in “deren” Namen dann Mails verschickt, das man ein Paket irgendwo abholen oder Geld irgendwo hin überweisen soll. Als Finanzasiate bekommt er auch viele Direktnachrichten; seine Community fragt ihn um Rat. “Häufig geht es auch um Geldanlangen”, weiß er.

Kritik und Neid gibt es auch – aber auch viele Unterstützer

Während Kien also versucht, seine Social Media-Karriere und sein “normales” Berufsleben zu trennen, sehen einige Menschen aus seinem Umfeld dies dennoch kritisch. “Sie meinten, ich würde meinen Ruf damit ruinieren”, erzählt er von seinen Anfängen. Zudem: “Kommt der Erfolg, sind die Menschen neidisch”, weiß er. Dafür hat er durch Social Media andere Kontakte aufgebaut; und das Wichtigste: “Meine Familie und viele meiner Freunde supporten mich, die stehen hinter dem, was ich mache. Was andere über mich denken, ist mir egal.”

Seine Eltern kamen Anfang der 90er Jahre als Flüchtlinge nach Deutschland. Kien hat früh gelernt, was es heißt, mit wenig Geld auszukommen. Zudem sei er – so sagen Freunde über ihn – “ein Deutscher, gefangen im asiatischen Körper”.”. Asiatisches Essen aus der Heimat seiner Eltern hat er eine Zeitlang gar nicht verzehrt. Jetzt isst er die Speisen wieder und sagt: “Ich verstehe immer mehr, wo meine Wurzeln liegen.” Das hat natürlich weniger mit dem Essen als viel mehr mit anderen Aspekten zu tun.

Wenn er nicht bei Social Media aktiv ist oder Kunden in Finanz- oder Versicherungsfragen berät, trifft man Kien im Fitnessstudio an den Geräten oder er macht Home Workout zuhause, hört dabei HipHop, R’n’B und Black Music. In seiner Heimatstadt Hameln geht er mit Freunden gerne essen, hier fühlt er sich wohl: “In Großstädte zieht es mich eher weniger, ich könnte mir vorstellen, immer hier zu bleiben.” Und wenn das Bundesfinanzministerium mal nach seiner Expertise fragt? “Ich würde niemals nach Berlin ziehen, geschweige denn für das Bundesministerium arbeiten. Ich plane schon für immer hier zu bleiben.”

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