Philipp Hertel schiebt die Blätter einer Erdbeerpflanze sanft zur Seite und gibt den Blick frei auf ein Bündel roter Erdbeeren, deren kräftige Farbe vor dem hellen Stroh noch einmal deutlicher zur Geltung kommt. Er pflückt eine der Erdbeeren von der Pflanze, gibt sie uns zum Probieren und sagt lächelnd: „Die müsste sehr fruchtig und süß schmecken.“ Und er hat recht – wir sind direkt überzeugt.
Auf etwa zwei Hektar, also einer Fläche, die größer ist als zwei Fußballfelder, hat Philipp mit seinem Team sechs verschiedene Erdbeersorten und zwei Himbeersorten angepflanzt, die jetzt darauf warten, gepflückt zu werden. „Durch die verschiedenen Erdbeersorten, die sich auch darin unterscheiden, dass sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten reif werden, können wir noch bis voraussichtlich Mitte, Ende Juli frische Erdbeeren anbieten“, sagt Philipp.
Erdbeeren selbst pflücken in der Umgebung von Hameln: Im „kleinen Beerendorf“ findet ihr sechs verschiedene Erdbeersorten
In diesem Jahr ist das „kleine Beerendorf“ seiner Familie zum ersten Mal am Kreisel vor der neuen Weserbrücke in Fuhlen bei Hessisch Oldendorf zu finden. „Im vergangenen Jahr haben wir die Felder der Familie Diers-Möller vom Rittergut Hessisch Oldendorf bepflanzt – in diesem Jahr tragen die Pflanzen zum ersten Mal Früchte“, erklärt Philipp. Er weiß, wovon er spricht. Seine Familie beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahrzehnten mit dem Anbau frischer Beeren.
Im „großen Beerendorf“ in Ronnenberg bei Hannover hat das Familien-Team nicht nur Erdbeeren und Himbeeren im Angebot, sondern auch verschiedene andere Beeren wie zum Beispiel Brombeeren, Johannisbeeren, Josta- oder Stachelbeeren und auch ausgefallenere Sorten wie etwa Gojibeeren oder Kamtschatkabeeren. „Wir sind experimentierfreudig und versuchen immer, das in qualitativer Hinsicht Bestmögliche aus den Pflanzen für unsere Kunden herauszuholen“, sagt Philipp.
Rund 23.000 Erdbeerpflanzen stehen auf dem Feld in Fuhlen
Das Feld in Fuhlen bei Hessisch Oldendorf kann die Familie Hertell nach der Bepflanzung im vergangenen Jahr nun für voraussichtlich drei bis fünf Jahre so nutzen. „Dabei setzen wir so wenig Pflanzenschutzmittel ein, wie möglich“, erklärt Philipp. Das Angebot soll so nachhaltig und regional wie möglich sein.
Ob er nach all den Jahren eigentlich selbst noch gerne Erdbeeren isst? „Auf jeden Fall, sehr gerne sogar“, meint er und lacht. Und damit ist er nicht allein. „Es gibt Stammkunden, die täglich zu unserem Erdbeerfeld kommen und teilweise mehrere Kilos ernten“, erzählt der Geschäftsführer. Im Nachgang entsteht aus den Beeren dann zum Beispiel Marmelade. Oder sie werden direkt pur genascht.
Wenn ihr auch noch in den Genuss der Erdbeeren von einer der rund 23.000 Pflanzen auf dem Gelände in Fuhlen kommen wollt, solltet ihr schnell sein, bevor die Saison zu Ende geht. Das „kleine Beerendorf“ der Familie Hertell ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Auf unserer Instagram-Seite findet ihr weitere Eindrücke und ein Video von unserem Besuch.
Fotos: Tanja Dutton