Diego Strozyk platziert die Wheels seines Skateboards gekonnt auf der runden Metallkante der Miniramp, setzt einen Fuß auf den hinteren Teil seines Decks, verlagert sein Körpergewicht nach vorn – und startet. Er fährt mit seinem Skateboard auf die gegenüberliegende „Transition“ zu und setzt mit dem Board mittig auf der Metallkante auf. Auf der neuen Miniramp, die in einer ehemaligen Lagerhalle an der Ohsener Straße in Hameln steht, fährt es sich gut.
Diego ist der zweite Vorsitzende der „Hamelner Trittbrettfahrer“. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen eine Anlaufstelle zum Skaten in Hameln zu bieten. Konkreter geht es darum, eine Skatehalle in Hameln auszubauen und zu betreiben. Mit einer ehemaligen Lagerhalle in der Ohsener Straße hat der Verein bereits eine geeignete Räumlichkeit gefunden. „Wir bauen die Halle ehrenamtlich in unserer Freizeit aus“, erzählt Bauleiter Lennart Lange, der eigentlich Industriemechaniker ist.
Die neue Miniramp ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Skatehalle
„Handwerklich begabt sind einige Vereinsmitglieder, trotzdem ist der Aufbau einer Skatehalle natürlich ein Kraftakt“, sagt er. Seit vergangenem Jahr nutzen Lennart und seine Vereinskollegen jede freie Minute, um ihrem Traum von der eigenen Skatehalle näher zu kommen. Auf einem Tisch in der Mitte der Halle liegen Schrauben, Zollstock, Holzreste. Lennart zeigt uns eine Visualisierung der Skatehalle, wie sie sich der Verein wünscht. Darauf zu sehen: mehrere Hindernisse, sogenannte Obstacles, aufeinander abgestimmt und verteilt auf der Hallenfläche. Die neue Miniramp ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Skatehalle.
Unterstützung bekommt der Verein dabei von mehreren Seiten. „Von Holz Müller zum Beispiel bekommen wir bedarfsweise Holz geliefert, die Mitarbeiter von Meisterstück-HAUS unterstützen uns beim Fräsen der Elemente. Für diese Unterstützung sind wir wahnsinnig dankbar“, sagt Boris Maretzke. Er hat das Vorhaben zur Produktion einer eigenen Miniramp vor mehreren Monaten beim Crowdfunding-Portal „Viele schaffen mehr“ angemeldet.
So kam das Crowdfunding für die neue Miniramp ins Rollen
Über das Crowdfunding-Portal, das von den Stadtwerken Hameln Weserbergland und der Volksbank Hameln-Stadthagen betreut wird, können Vereine und Organisationen Geld für ihre Ideen sammeln. Über 460.000 Euro wurden für unterschiedliche Projekte bislang (Stand Februar 2022) gesammelt. 5.000 Euro waren als Finanzierungssumme für die Miniramp der „Trittbrettfahrer“ erforderlich. 2.500 Euro kamen als Unterstützung von den Stadtwerken hinzu. „Als wir das Finanzierungsziel erreicht haben, war das ein super Gefühl“, erzählt Boris Maretzke.
Der Bau der einzelnen Bestandteile der Rampe erfolgte im Rahmen einer Veranstaltung auf dem Hamelner Werder vor ein paar Monaten. Fertiggestellt wurde die Miniramp dann in der neuen Skatehalle des Vereins. Die ehemalige Lagerhalle soll sich weiterentwickeln zu dem Anlaufpunkt für Skateboarder, BMX-Fahrer und Inlineskater. Und von ihnen sind am kühlen, aber sonnigen Nachmittag unseres Besuchs auch schon einige vor Ort. Über 20 „Trittbrettfahrer“ fahren durch die Halle, grinden über ein Stangenhindernis in der Mitte – und lernen von Diego und Co. das Skaten auf der neuen Miniramp.
Ihr wollt eure Idee mit Crowdfunding realisieren? So funktioniert es
Bei der Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ der Stadtwerke Hameln Weserbergland und der Volksbank Hameln-Stadthagen könnt ihr auf zwei verschiedene Weisen aktiv werden: Ihr könnt einem Projekt mit einer Geldspende unter die Arme greifen oder ihr reicht selbst ein Projekt für euren Verein oder eure Organisation ein. Mehr Infos findet ihr unter stwhw.de/sponsoring/crowdfunding.
Fotos: Chris Kursikowski