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Male Geers: Das Leben lieben – und sich selbst

Male Geers inspiriert mit ihren Inhalten rund um Selbstliebe und Nachhaltigkeit über 60.000 Abonnenten auf Instagram. Wer die Influencerin aus Hameln über ihren Account kennenlernt, ahnt nicht, dass sie eine schwere Zeit hinter sich hat.

Moment. Es klingelt an der Tür. „Ich muss mal kurz unsere Hündin reinholen“, sagt Male Geers und verabschiedet sich für einen Augenblick vom Laptop. Lola heißt sie, die neue Hündin, die Male und ihrem Freund Michael in der letzten Zeit kurze Nächte beschert hat. „Mittlerweile geht es, aber in der ersten Zeit mussten wir auch nachts alle zwei Stunden raus“, sagt Male mit dem adoptierten Welpen auf dem Arm – und lächelt vergnügt in die Frontkamera ihres Notebooks.

Vor ein paar Tagen hat Male Geers das erste Bild von Lola und sich auf ihrem Instagram-Account hochgeladen. Über 5.000 Menschen haben mit einem „Like“ auf den Beitrag reagiert, mehr als 200 Follower einen Kommentar hinterlassen. „Für mich ist das immer noch surreal“, sagt Male. Sie meint die „Parallelwelt Instagram“, die für sie inzwischen mehr als ein Hobby oder einfacher Zeitvertreib ist. Mittlerweile folgen der Influencerin über 63.000 Menschen. Ihre Abonnenten versorgt Male regelmäßig mit Content rund um Selbstliebe und Nachhaltigkeit. Auch ein Management hat sie hinter sich, bewirbt regelmäßig Produkte, kann so ihr Studium finanzieren. Male studiert Lehramt für Sonderpädagogik mit dem Fach Deutsch an der Uni Hamburg.

Male Geers: Mit Selbstliebe und Nachhaltigkeit zu 60.000 Abonnenten bei Instagram

Wie alles anfing? „Ich habe eine Zeit lang gemodelt, mir hat es einfach Spaß gemacht. Früher hatte ich Dreadlocks, das war für viele Leute zusätzlich interessant und spannend. Zum Ende meiner Schulzeit hatte ich 20.000 Abonnenten – und ich wusste eigentlich gar nicht so richtig, woher. Ich hatte keinen speziellen Content kreiert. Es war Glück oder sollte so sein. Nachdem ich wegen einer Fußverletzung nach dem Abi lange außer Gefecht war, habe ich angefangen, mir verstärkt zu überlegen, welche Inhalte ich teile.“

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Die Fotoplattform Instagram ist inzwischen ein ständiger Begleiter für Male Geers. „Das Erstellen von Beiträgen und die Begleitung meines Lebens gibt mir unglaublich viel“, sagt sie. Am schönsten sei es, wenn ihr Follower Nachrichten schicken, weil Male sie bewegen oder inspirieren konnte. Doch es gibt auch Schattenseiten. Zu Beginn des Jahres nimmt sie sich ein paar Tage Auszeit. Kaum Storys, kaum Beiträge. „Das habe ich gebraucht“, sagt Male. „Gerade, wenn es dir mal nicht so gut geht, ist natürlich etwas Druck da, wenn du das Gefühl hast, ständig abliefern zu müssen“, meint sie. Mit der Auszeit geht sie offen um, das stößt auf Verständnis.

Male Geers: „Ich wurde krass gemobbt in der Schule“

Male Geers weiß inzwischen, was ihr guttut – und was sie tun kann, wenn es ihr mal schlechter geht. „Ich hatte Phasen in meinem Leben, da war es echt hart“, erzählt sie. „Ich wurde krass gemobbt in der Schule. Das ging über viele Jahre. Ich war lange Zeit in Therapie, habe mehrere Kliniken durch. Von 14 bis 17 hatte ich Depressionen, Suizidgedanken, keine Lust mehr aufs Leben. Ich habe früh gelernt, erwachsen zu sein. Aber ich habe auch früh gelernt, das Leben zu lieben.“ Noch heute sieht sie die Narbe auf ihrer Haut von den Verletzungen, die sie sich selbst zugefügt hat. Ein Tattoo von Punkt Schwarz überdeckt die Narbe mittlerweile. Es ist ein Schriftzug: „Enjoy Life!“

Das Leben lieben – und sich selbst. Das ist Male Geers wichtig. Und das möchte sie auch ihren Abonnenten mitgeben. Über kurze Videos ihrer täglichen Yoga-Session, Tipps zu den Themen Nachhaltigkeit und vegane Ernährung oder künstlerisch gestaltete Bilder. „Einen Hang zur Kreativität hatte ich irgendwie schon immer“, sagt Male und erzählt, dass ihr Vater Künstler ist. „Die kreative Ader habe ich wohl in die Wiege gelegt bekommen.“

Von Hameln über Bali nach Hamburg

Sie selbst lässt sich häufig über andere Influencer oder soziale Medien wie Pinterest inspirieren. Und natürlich hat ihr Studium im Bereich Sonderpädagogik Auswirkungen auf die Inhalte, die Male teilt. „Alle Lebensbereiche haben eine Wechselwirkung. Es ist auch inklusiver Content, der mir wichtig ist“, sagt die Studentin der Universität Hamburg. Seit ein paar Jahren lebt sie mit ihrem Freund Michael, den sie in Hameln kennengelernt hat, in der Stadt an der Elbe.

„Es war schon immer ein Thema bei uns, irgendwann mal in eine große Stadt zu ziehen. Ich war lange Zeit eigentlich gar nicht so dafür, weil ich das Landleben sehr liebe. Aber wenn, dann wollten wir nach Hamburg. Wir haben uns ganz spontan auf eine Wohnung beworben, das war so eine Impulsentscheidung. Einen Studienplatz hatten wir dabei noch gar nicht sicher. Mit der ersten Wohnung hat es nicht geklappt, aber nach der dritten Besichtigung zum Glück schon. Ein Sechser im Lotto. Erst danach haben wir uns auf die Studienplätze beworben – und sind für fünf Wochen nach Bali geflogen. Das hatten wir schon länger vor. Als wir zurückkamen, sind wir umgezogen.“

Zwischen den Vorlesungen kümmert sich Male um Instagram-Content

Wie ein typischer Tag im Leben von Male Geers aussieht? „Einen vorgefertigten Ablauf gibt es nicht“, erzählt sie. Morgens nimmt sie sich Zeit für ihre Morgenroutine. Etwas Yoga, etwas Selbstreflexion, gut in den Tag starten. „Ansonsten stehen für mich Vorlesungen auf dem Plan, aktuell ausschließlich digital.“ Zwischen den Vorlesungen und Hausarbeiten erstellt sie Inhalte für Instagram. Oder geht mit ihrer Hündin spazieren. Das tut ihr gut. Und Lola freut sich auch …

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