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Patrick Grabowski: Vom Knasti zum Lambo-Fahrer

Patrick Grabowski weiß, wie sich ganz unten anfühlt. Der Hamelner saß wegen Drogen im Knast, verlor beide Eltern früh. Jahre später ist er erfolgreicher Unternehmer, erfüllt mit einem Netzwerk Kinderwünsche – und kommt in Jogginghose zum Interview. Ein Blick in sein faszinierendes Leben.

Vom Knasti zum
Lambo-Fahrer

Patrick Grabowski fährt im schwarzen Geländewagen vor. Er trägt Jogginghose. Seine langen Haare hat er mit einem Zopf gebändigt. Nach dem Gespräch will er zum Sport. Er polarisiert. Und er lebt so, wie er leben will. „Wenn ich kein Bock habe, stehe ich morgens nicht auf, bleibe im Bett liegen und mache, was ich will“, erzählt er. Er hat sich dieses Leben hart erarbeitet. „Am Anfang bin ich einen 20 Jahre alten Jeep gefahren, habe im Büro geschlafen. Ich weiß, wie ein Laternenpfahl von unten schmeckt und wie es oben drauf aussieht.“ Das ist seine Geschichte.

Schule abgebrochen, inhaftiert, gescheitert

Der steinige Lebensweg von Patrick Grabowski beginnt ganz unten. In der Schule hält es ihn nicht lange, nach der achten Klasse ist Schluss. Beide Eltern sterben früh. Drogen bringen ihn in den Knast. „Das war schwer für mich. Du bist von Türen und Mauern umgeben, kommst nicht mehr raus“, sagt er. „Aber du hast ja nur die Möglichkeit, das Beste daraus zu machen.“ Die Zeit hinter Gittern prägt ihn. Frei und selbstbestimmt zu leben, das ist ihm wichtig.

Der ausgebildete Bürokaufmann will sein eigener Chef sein. Auf einem seiner Instagram-Bilder steht: „Mein Weg begann dort, wo ich aufhörte, anderen zu folgen.“ Nach der Zeit im Knast gestaltet er Websites, verdient so sein Geld. Später arbeitet er im Vertrieb für 1&1 – und das sehr erfolgreich. Der talentierte Verkäufer wird zum Gebietsleiter befördert. Doch die Zusammenarbeit endet, als das Unternehmen das Geschäftsfeld ändert. Patrick braucht einen neuen Plan, mal wieder. Was jetzt?

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Macher und Motivator

Von Rückschlägen lässt sich Patrick nicht unterkriegen. Er kämpft für das Leben, das er will. Mit Geschäftspartner Ali Türüt bewirbt er sich um einen Job im Vertrieb bei Unitymedia. Und bekommt ihn. Zusammen bauen sie die United Promotion GmbH mit Sitz in Hameln auf. Das Unternehmen zählt heute zu den erfolgreichsten Direktvertriebsagenturen in Deutschland. Patrick erzählt: „Wenn ich Leute begeistern kann, kann ich aus meinen 24 Stunden am Tag mit fünf Leuten fünfmal 24 Stunden rausholen.“

Motivieren, begeistern, machen: Das kann Patrick Grabowski. Er glaubt an sich und geht aufs Ganze. Der Hamelner ist nicht nur Kopf von United Promotion, sondern auch Gründer von bee-doo. Das Ziel des Unternehmens: 10.000 Haushalten Zusatzeinkommen von monatlich mindestens 500 Euro zu ermöglichen. „Ich sehe ein Unternehmen wie ein Kasperletheater“, erzählt der Hamelner. „Der eine ist der Kasper, der nächste ist das Krokodil oder die Prinzessin. Alle funktionieren in der Geschichte zusammen sehr gut. Aber es muss auch einer das Stück schreiben. Und das Stück schreibe ich.“

Patrick Grabowski lebt lurchfrei: Das steckt dahinter

Patrick packt an – und verändert, wenn ihm was nicht passt. Während des Firmenaufbaus greift er zum Alkohol. Wieder und wieder. „Wir haben alle im Büro gepennt und uns abends ein, zwei Liter Vodka reingekippt“, erinnert er sich: „Irgendwann konntest du ohne nicht mehr pennen.“ Er verordnet sich selbst einen Entzug, besiegt die Sucht. Am zweiten Weihnachtstag fährt er in eine Klinik. Schon zu Silvester stoßen er und die Oberschwester mit Kräutertee an.

„Smiling Eyes“: So bringt Patrick Grabowski Kinderaugen zum Strahlen

Inzwischen achtet der Unternehmer bewusster auf seine Gesundheit. Er trackt seinen Schlaf, seine Ernährung. „110% lurchfrei“ lebt Patrick Grabowski sowieso. Online verkauft er Basecaps und Armbänder mit seinem Motto. „Eine Lebenseinstellung, die dazu aufruft, etwas entschlossen anzugehen und sich dabei nicht für andere zu verbiegen“, steht auf der Website: „Ein gutes Beispiel für den Charakter von Patrick: Nicht quatschen, sondern machen.“

Patrick inspiriert durch seine Lebensgeschichte. Der große Mann mit Bart möchte etwas zurückgeben. Er ist dankbar für sein jetziges Leben. 2017 gründet er den Verein „Smiling Eyes“: ein Helfernetzwerk, das Kinderwünsche erfüllt. Online können Helfer dem „Superheldennetzwerk“ beitreten, um Träume von Kindern wahr werden zu lassen. Der Hamelner schiebt sein „Passion Project“ als Gallionsfigur an.

Die Idee entsteht bei einer Fahrt mit einem querschnittsgelähmten Jungen in seinem Lamborghini. „Der Junge saß im Rollstuhl. Ich bin hingefahren, wir haben das Dach abgebaut, ihn mit zwei Leuten in den Wagen gehoben“, denkt Patrick zurück. „Dann bin ich mit ihm gefahren. Geplant waren 20, 30 Minuten. Am Ende haben wir den Tank leer gefahren.“

Warum der Lambo zu Patrick Grabowski passt

Der Lamborghini Aventador ist so etwas wie das Markenzeichen von Patrick. Der Hamelner genießt die Blicke, wenn er mit der Luxus-Karre durch die Stadt fährt. „Ich weiß noch, als ich mir die Nase plattgedrückt habe beim Lambo-Händler. Da durfte ich mich nicht mal reinsetzen. Ich habe dem Verkäufer gesagt: ‚Irgendwann fahre ich so eine Kiste‘“. Der Unternehmer verrät: „Es gibt Leute, die fahren 30 Kilometer hinter mir her, um sich auch mal reinzusetzen.“

“Das Stück
schreibe ich.”

Irgendwie passt der Lamborghini zu Patrick Grabowski. Der Wagen steht für ein Leben, das er sich hart erarbeitet hat. Die Zeit im Knast und alle Tiefpunkte hat er hinter sich gelassen. Rückschläge haben ihn zu dem gemacht, der er ist. Seine filmreife Lebensgeschichte liefert Stoff für mehrere Blockbuster. Der Hamelner polarisiert, inspiriert – und beweist: Es lohnt sich, für ein Leben nach den eigenen Vorstellungen zu kämpfen.

Fotos: Christian Manthey

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