Ich stelle fest, dass vielen Familien in Hameln der Tierpark Bad Pyrmont gar nicht bekannt ist. Sicher, die Zoos in Hannover und Osnabrück sind verlockend. Sie sind groß und haben jeder ein eigenes, besonderes Konzept. Aber sie sind auch nicht unbedingt günstig. Und manchmal möchte man einen entspannten, aber dennoch abenteuerlichen Tag mit der Familie haben, ohne lange auf der A2 zu verbringen.
Da bietet sich der Tierpark Bad Pyrmont an, den ich mit meinem Sohn Mads und meiner Freundin Jasmin mit ihrem Sohn Moritz für euch getestet habe (ja, ich weiß, Max und Moritz wäre eigentlich lustiger gewesen 😊). An der Kasse bin ich das erste Mal erstaunt. 8,50€ für Erwachsene und 6,00€ für Kinder sind wirklich angenehme Preise. Dazu kann man für kleines Geld verschiedene Futtertüten für unterschiedliche Tierarten erwerben. Die Erkenntnis, dass man die Tiere hier im Park nicht nur anschauen, sondern auch füttern kann, zaubert unseren Jungs schon einmal Begeisterung ins Gesicht. Wir entscheiden uns für Erdnüsse und Wildfutter. Damit sollten wir unsere Favoriten auf jeden Fall anlocken können.
Direkt am Eingang kommen wir eine ganze Weile nicht weiter. Aber aus einem schönen Grund. Wir sind verzückt über die Erdmännchen, die putzig in ihrem kleinen Gehege hin und her flitzen, sich aufstellen und dann zu uns rennen. Sie knacken um die Erdnüsse, die wir ihnen hinwerfen, und wir können wir uns einfach nicht von ihnen trennen. Der Tierpark ist nicht so groß wie einer der oben genannten Zoos, aber er hat doch mehr zu bieten, als ich mir vorher ausgemalt hatte. Äffchen klettern in Bäumen, Kängurus hüpfen fröhlich umher, und es gibt Zebras, Polarfüchse und viele weitere Tierarten zu entdecken. Die Kamele haben sogar Nachwuchs bekommen, den wir erst beim zweiten Hinschauen bei seiner Mama entdecken.
Der Tierpark Bad Pyrmont ist komplett in privater Hand und wird liebevoll betrieben
Am großen Spielplatz gibt es eine Pause. Der erste Ort im Zoo, an dem sich die Menschenmengen, die sich hier an einem Samstag so aufhalten, nicht verteilen. Unsere Jungs verschwinden in einer Traube von Kindern, während wir unser Picknick auspacken und dazu noch ein paar Pommes mit Würstchen an der kleinen Imbissbude bestellen. Für 13 Euro sind alle gestärkt und zufrieden. Während unsere Kinder sich austoben, sitzen wir auf einer Bank in der Sonne und schlürfen Café Latte (zwei zusammen für stolze 9 Euro, aber bei all den anderen Preisen kann man sich wirklich nicht beschweren). Der Park ist komplett in privater Hand und wird liebevoll betrieben. Das sollte man auf jeden Fall unterstützen.
Für die kleineren Kinder gibt es eine Mini-Eisenbahn, mit der man für einen Euro eine kleine Runde drehen kann. Wir müssen etwas schmunzeln, als unsere beiden „Großen“ in einem der kleinen Wägelchen an uns vorbei zuckeln. Aber man muss ja alles mal ausprobieren. Bunten Vögeln kann man in einer großen Voliere, die man betreten darf, ganz nah kommen. Nicht weit davon findet man die Streichelwiese, auf der man auch mal flauschiges Fell kraulen kann. Ein Rundumerlebnis!
Flamingos stehen dekorativ im Wasser, und ein Vogel Strauß reckt seinen Hals
Die Sonne scheint, und wir schlendern ganz entspannt weiter durch den Park. Flamingos stehen dekorativ im Wasser, und ein Vogel Strauß reckt seinen Hals so weit über den Zaun auf den Weg, dass Mads sich erschreckt und lieber einen großen Bogen um ihn zieht. Am Ende erreichen wir wieder unsere Freunde, die Erdmännchen. Die Futtertüten sind geplündert, wir sind satt und entspannt.
Mein Fazit: Wenn ihr den Park besucht, dürft ihr auf keinen Fall einen riesigen Zoo erwarten, aber dennoch findet ihr hier eine große Artenvielfalt. Wir haben einen kompletten Nachmittag bis zum Ende der Öffnungszeiten dort verbracht und eine schöne Zeit gehabt. Gerade für kleine Kinder, die das erste Mal fremde Tiere zu Gesicht bekommen sollen, stelle ich mir den Tierpark passend vor. Und preislich sind wir auch positiv überrascht worden. Der Tierpark Bad Pyrmont ist eine gute, günstige Alternative zum Zoobesuch und dazu noch ganz in der Nähe unserer schönen Rattenfängerstadt!
Fotos: Ines Krawinkel
