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Ein Herz für Hunde: Wie Svenja Liebig zu dem Verein Zorro Dogsavior fand

Sie hat ein Herz für Hunde: Svenja Liebig hilft ehrenamtlich auf dem "Zorro-Hof" des Vereins Dogsavior in Dehrenberg bei Aerzen. Mit ihrem sozialen Engagement hat sie schon Freunde und Familie angesteckt. Daher ist sie unsere HamelnRin des Monats.

Es ist Dienstag, Zeit, um nach Dehrenberg zu den gut 30 Hunden zu fahren, die der Verein Zorro Dogsavior dort aufgenommen hat: “Dann heißt es wieder Hunde knuddeln, bürsten, waschen, baden”, freut sich Svenja Liebig. Die 28-Jährige ist eine von gut einem Dutzend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die für den Verein und die Hunde Gutes tun. Hundefreundin Svenja ist eher durch Zufall in Dehrenberg gelandet. “Ich habe irgendwann gesagt: Ich möchte mich sozial engagieren.” Das tat sie erst auf dem Tierschutzhof in Hachmühlen. Dort lernte sie dann Zorro-Vereinsgründerin Marina Mantopoulus kennen und trat ihrem Projekt bei.

Zweimal die Woche fährt Svenja nun nach Dehrenberg, macht sauber, kümmert sich um die Hunde. Die meisten von ihnen kommen aus Griechenland, der früheren Heimat von Mantopoulus. Dort fristen viele Hunde ein trauriges Dasein auf der Straße. Es sind einfach zu viele. Was dagegen hilft? “Kastration”, sagt Svenja. Zusammen mit der dortigen Initiative Hopeland, die vor Ort in Griechenland arbeitet, werden die Hunde nach Deutschland gebracht. Inzwischen hat der Verein Dogsavior schon rund 600 Straßenhunde in Familien vermittelt, weitere 400 werden auf unterschiedliche Weise wie etwa durch tiermedizinische Behandlung unterstützt. Und einige von ihnen, darunter auch kranke und querschnittsgelähmte Hunde, haben ihr Zuhause mittlerweile ganz auf dem „Zorro-Hof“ in Aerzen-Dehrenberg gefunden.

Der Verein schaut nicht weg

Was den Verein so besonders macht? “Wir schauen nicht weg”, erklärt Svenja Liebig. Auch, wenn das eine oder andere Schicksal natürlich schon Mut und Überwindung kostet: Der Verein Dogsavior kümmert sich um jeden Hund. Svenja fährt auch mal mit den Tieren zum Hundefriseur oder nimmt einen Pflegehund bei sich zuhause auf. Und das passt super in das Leben von ihr und ihrem Partner, der – so sagt sie- auch mittlerweile im Hundefieber ist. Dank Home Office-Zeiten haben die beiden die Möglichkeit, sich um den Hund zu kümmern; sie kaufen ihm Futter, gehen mit ihm Gassi, immer mit dem Ziel im Hinterkopf, ihn irgendwann in ein festes Zuhause zu übermitteln.

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Viele Hunde, die zur Pflege aufgenommen werden, haben ein bisher nicht so schönes Leben geführt, einige haben sogar Angst vor Menschen entwickelt. “Wenn wir sie aufnehmen, zeigen wir ihnen, dass nicht alle Menschen böse sind”, erzählt Svenja. Zuletzt war Kangoo bei ihnen, meist sind es Mischlinge, die aus Griechenland kommen. Ihn hat Svenja nun an eine Familie mit Kindern vermitteln können. Anderthalb Monate war der Hund bei Svenja und ihrem Partner. “Als er ging, war es schon echt hart”, erzählt sie. Denn der Hund wird Teil des Lebens.

Was gut ist: Svenja hat bei der Auswahl der Familie, zu der der Hund kommt, ein Mitspracherecht. Wenn es nicht passt, legt sie ihr Veto ein. Das Wohl des Tieres steht immer im Vordergrund. Die Kriterien für eine Adoption sind penibel, das sei gut so. Angst hat sie nicht, die sollte man auch nicht haben, erklärt sie. Kabbeleien zwischen den Hunden auf dem “Zorro-Hof” gibt es natürlich auch; eine bedrohliche Situation hat sie allerdings noch nicht erlebt. Alle Hunde, die dort leben, kennt sie mit Namen. “Bei Menschen ist mein Namensgedächtnis nicht so gut”, schmunzelt die Grafikdesignerin.

Dank ihres Jobs kann sie sich in ihrer Freizeit auch gut um die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins kümmern, Plakate erstellen und Werbung in den sozialen Medien machen. Denn dass das Thema in die Öffentlichkeit kommt, ist ihr und Vereinsgründerin Marina Mantopoulus ein Anliegen, da der Verein auf Spenden angewiesen ist. “Die Bereitschaft zu spenden, ist zurückgegangen”, berichtet Svenja. Die Kosten für den Unterhalt der Tiere aber sind gestiegen.

Umso größer die Freude, dass es Menschen wie die Mitglieder und Gäste des Hamelner Whisky-Clubs gibt, die bei einer Veranstaltung am Freitag, 9. Februar, ein Benefiz-Tasting veranstalten, um Geld für den Verein zu sammeln. Es braucht aber immer noch mehr: Menschen wie Svenja, die sich für das Wohl der Tiere vor Ort einsetzen. “Ich habe Familie und Freunde schon angesteckt, einen Hund gerade vermittelt”, erzählt sie. Und das Team freut sich über weitere Helferinnen und Helfer vor Ort und sei es, um Gassi mit den Hunden zu gehen. Denn auch daran müsse man sie gewöhnen, wenn man sie weitervermitteln will.

Wenn Svenja in die Zukunft schaut, so möchte sie sich natürlich noch so lange wie es zeitlich passt, für den Verein engagieren. Am liebsten würde sie selbst einen Hof mit ganz vielen Tieren bewohnen. Und mal in Griechenland vor Ort zu sein, um dort zu helfen? So ehrlich ist Svenja allerdings auch: “Ich weiß nicht, ob ich genug Mut dazu habe. Denn Leid kann ich nur in gewissem Maße ertragen.”

  • Das Spendenkonto des Vereins: ZORRO DOGSAVIOR E. V., Tierhilfe für den Norden Griechenlands, Sparkasse Hameln Weserbergland, IBAN: DE86 2545 0110 0031 0367 59, BIC: NOLADE21SWB. Bei Spenden bis 300€ ist es ausreichend die Zuwendungsbestätigung mit dem Kontoauszug anzugeben.

Fotos: Svenja Liebig

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