Hände, Füße, Koordination von beidem: „Handball ist ein vielseitiger Sport“, sagt Philip Meier von der TSG Emmerthal. Und gerade deshalb auch wunderbar geeignet, damit Kinder und Jugendliche mit Handicap sich sportlich betätigen können. Das im Weserbergland noch sehr junge Projekt hat ein Vorbild aus Dänemark: Dort wurde einst die Lykkeliga (Glücksliga) ins Leben gerufen, die es seit 2021 auch in Deutschland gibt und wo eben auch der Nachwuchs aus dem Weserbergland mitmischt. Schnell war klar: Das unterstützt die dritte Herrenmannschaft der TSG Emmerthal, in der es viele Familienväter gibt, denen das Schicksal der jungen Menschen sehr am Herzen liegt. „Wir finden das Projekt super, weil es ein Thema anspricht, das leider viel zu oft ignoriert wird“, erzählt Teammanager Jörg Vietmeyer.
Kinder ab 5 Jahre sind herzlich willkommen beim Training der Powerkids Weserbergland mitzumachen. Immer samstags wird in der Zeit von 12.30 bis 14 Uhr in der neuen Halle in Emmerthal, Neue Straße 27, trainiert. Wichtig sind: Spaß, Toleranz und Gemeinschaft, betonen die Verantwortlichen. „Wir haben Spaß daran, den Kindern die Sportart näher zu bringen und neues zu ermöglichen“, sagen die Trainerinnen und Trainer Madline Kunze, Cintia Ngangu, Frieder Haße, Lilly Kolbe, Marvin Kohrs und Fiona Strumberg.
Während des Spiels können sie einfach Kinder sein
Und ganz besonders Wert legt das Trainerteam der Powerkids darauf, dass die Kids während des Trainings und des Spiels „diagnosefrei“ sind – „sie können einfach Kinder sein“, sagt Fiona Strumberg. Allein das finden die Spieler der TSG Emmerthal toll. „Die Kinder können Kind sein, die Erwachsenen beim Zuschauen ihren Spaß haben“, sagt Jörg Vietmeyer.
Da mit dem Weihnachtsfest nun auch das Fest der Familie naht, ist sich die 3. Herrenmannschaft einmal mehr bewusst, dass für die Powerkids etwas getan werden muss. „Wir nutzen unsere Reichweite für die Powerkids“, sagt Philip Meier. Denn den Spaß, den die Jungs aufs Feld bringen, setzen sie auch bei Social Media um. „Wir haben immer viele Fans bei unseren Spielen, machen ordentlich Werbung bei Instagram, auch wenn wir ,nur‘ die dritte Mannschaft der TSG Emmerthal sind“, erzählt Jörg Vietmeyer.
Mehrere Spendenaktionen brachten in der Vergangenheit schon einiges an Geld für die Powerkids ein. So steht bei jedem Spiel eine Spendenbox, dafür wird kein Eintritt zu den Spielen der dritten Mannschaft der TSG Emmerthal genommen, erzählt Philip Meier. Eine Einlaufaktion mit den Powerkids ist geplant. „Wir wissen: Mit Geld kann man viel machen“, so Vietmeyer. Heißt also: Den Powerkids der JSG Weserbergland noch mehr ermöglichen, ihr Leben noch unbeschwerter zu machen, ihnen mehr und mehr zeigen, dass Sport auch für sie etwas ist.
Hoffnung auf Olympia und EM im eigenen Land
Einen Schub, den Handball auch für Menschen mit Handicap beliebter zu machen, erhoffen sich die Spieler der TSG Emmerthal vor allem von der EM im eigenen Land in 2024 sowie von Olympia. Denn sie wissen: „Der deutsche Handball ist sehr populär.“ Vielleicht komme man dadurch auch an größere Sponsoren für die Glücksliga und ähnliche Projekte wie die Powerkids Weserbergland. Damit Handball für Menschen mit Handicap weiter eine Zukunft hat.
Wer den Powerkids auch Gutes tun möchte, kann Geld für das Projekt spenden. Die Physiotherapie Praxis Daheim nimmt diese entgegen oder man kommt zu einem der Heimspiele und packt etwas in die Spendenbox.
Fotos: privat