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Ellen Krebs: Geboren, um zu tanzen

Im Alter von elf Jahren ging sie das erste Mal in die Tanzschule. Mit 19 tanzte sie zusammen mit DJ Bobo, heute ist sie ausgebildete Tanzlehrerin. Ellen Krebs, HamelnRin des Monats, sagt: "Das Tanzen hat aus mir einen anderen Menschen gemacht."

Es ist nicht unbedingt der Wiener Walzer, der sie auf die Tanzfläche stürmen lässt. Nach ihrem Lieblingstanz gefragt, antwortet die 24-Jährige sofort “Jive”. Doch auch das war nicht immer so. Denn angefangen hat sie mit HipHop. 2011 ging sie das erste Mal zum Kurs in die Tanzschule Für Sie – und ist seitdem fast ununterbrochen dort. Als mittlerweile ausgebildete ADTV-Tanzlehrerin unterrichtet Ellen HipHop, Zumba, Movita (Tanzfitness), Rock’n’Roll und Line Dance. Dabei wollte sie eigentlich Polizistin werden.

Früher war sie sehr schüchtern, heute ist sie voller Power

Der Sport-Part beim Polizeiberuf, der habe sie immer gereizt, erzählt Ellen. Doch irgendwie blieb sie der Tanzschule treu – und hat aus ihrem Hobby den Beruf gemacht. Wenn sie heute sagt, dass Tanzen ihr Leben verändert hat, dann ist das durchaus keine Floskel. “Ich war früher sehr schüchtern, habe kaum mit jemandem gesprochen”, sagt Ellen. Wenn sie das heute jemandem erzähle, glaube ihr das niemand – schließlich ist die hübsche junge Frau mit den braunen Lock die Spaßmacherin in der Tanzschule Für Sie.

So richtig Klick gemacht habe es bei ihr, als sie in der Tanzschule für ein Musical gecastet wurde. Da hatte sie schon Grundkurse belegt und auch ihre Liebe zum HipHop ausgelebt, aber trotzdem: So richtig aus sich rausgekommen war sie bis dahin noch nicht. Als Ellen dann eine Nebenrolle ergatterte, war klar: Das hier mehr als nur ein Hobby. Doch auch damals, 2015, wusste sie noch nicht, dass sie irgendwann einmal Tanzlehrerin werden sollte. “Ich habe erstmal einen dreitägigen Workshop an der Stage School in Hamburg absolviert” – singen, tanzen, schauspielern. “Das hat Spaß gemacht”, sagt sie. Aber die Ausbildung kostet 30.000 Euro und da Ellen eine Knieverletzung hatte und für manche Szenen über die Bühne robben musste, kam das nicht in Frage.

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So jobbte sie nach dem Fachabi erstmal auf 450-Euro-Basis. HipHop tanzte sie weiterhin in der Tanzschule. Darüber kam sie auch mit ihrem Tanzlehrer Hiep Tran zum Casting für die Shows von DJ Bobo. In Schwerin, Magdeburg und Braunschweig stand die damals 19-Jährige zusammen mit dem Schweizer Künstler auf der Bühne. “Ich war vorher noch nie auf einem Konzert, und dann gleich auf der großen Bühne von der anderen Seite das Ganze kennenzulernen, das war schon beeindruckend.”

Das Tanzen ließ sie also nicht los. Da kam das Angebot von André Arras, Inhaber der Tanzschule Für Sie, zur rechten Zeit. Noch im Jahr 2017 begann Ellen dort ihre Ausbildung als ADTV-Tanzlehrerin. Die Standard- und Lateintänze hatte sie da schon ein paar Jahre nicht mehr getanzt, lange Zeit nur HipHop. “Da steht man eher tief. Beim Standardtanz hat man eine ganz andere Haltung.” Dazu kam die Theorie: Raumrichtung, Fußarbeit, Technik, Haltung. Alle Figuren musste sie auch theoretisch können, dafür zweimal die Woche zum Unterricht nach Hannover. Ihre Schüchternheit hatte Ellen da noch nicht komplett abgelegt. “Anfangs habe ich mich schon gefragt, ob es das richtige ist, ob ich dann andere Menschen unterrichten und frei reden kann.” Denn schließlich sollte ich ja anderen Menschen das Tanzen beibringen.

Tanzen verbindet Menschen

Der Knoten platzte bei Ellen im zweiten Lehrjahr. Ellen kam mehr und mehr aus sich heraus. Jetzt vermittelt sie neben ganz viel Tanzwissen vor allem Spaß. “Das ist die Hauptsache beim Tanzen.” Auch Kinder unterrichtet sie, das macht ihr besonders viel Freude. “Einige Kursteilnehmer lernen sich in der Tanzschule kennen und treffen sich dann privat. Das ist schon toll, wenn du das mitkriegst.” Denn Tanzen, so sagt Ellen, verbindet. Es kann Menschen unterschiedlicher Herkunft und Alters integrieren. “Wir sind wie eine Familie.” Das liege vor allem auch an der Bindung, die die Tanzlehrinnen und Tanzlehrer aufbauen. “Auch wenn Pause ist: Wir sind immer bei unseren Tänzern und Kursteilnehmern.” Viele Freundschaften sind bei ihr durchs Tanzen entstanden.

Was Ellen gerade fehlt: die Teilnahme an Wettkämpfen. “Da sehnt sich mein Herz ein bisschen nach”, gesteht sie. Vielleicht wird sie sich diesen Traum auch nochmal irgendwann erfüllen. Bis dahin tanzt und unterrichtet sie weiterhin in der Tanzschule. Ein Beruf, der für Ellen mehr Berufung ist.

Fotos: Karen Schreiber / Ellen Krebs

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