Am Donnerstag, 18. Mai, wird der Ada-Lessing-Park der Öffentlichkeit übergeben. Vorerst ohne Zeremonie, ohne Einweihungsband oder große Reden – so können die Hamelnerinnen und Hamelner bereits den Feiertag mit Basketball, Parcours und einem Parkspaziergang verbringen. Eine feierliche Eröffnung wird im Sommer nachgeholt werden. Die Lücke, die die Soldaten der Britischen Rheinarmee hinterlassen haben, ist inzwischen gefüllt und kaum wiederzuerkennen: Bis auf zwei stadtbildprägende Gebäude wurde die ehemalige Kaserne komplett abgerissen, im Südwesten des Areals wird derzeit noch gebuddelt, dort entsteht die Kita Nord. Auch der Nordosten des Geländes ist noch Baustelle. Doch das Herzstück des neu entstehenden Bildungs- und Gesundheitscampus‘, der auch als Ganzes offiziell den Namen Ada-Lessing-Park tragen wird, ist fertig.
Ada-Lessing-Park in Hameln: Optisch eine Einheit, gliedert sich der moderne Quartierspark in vier Areale
Die freie Wiese im Süden des Parks lädt zum Fußballspielen und Drachensteigen auf Spiel- und Sportrasen ein, daneben kann auf einem sanften Hügel gepicknickt (und im Winter gerodelt) werden. Im Nordosten führen Holzstege über eine leicht abgesenkte Wiese, Kletter- und Balancierbalken aus Naturholz säumen die Wege. Aktiv wird es auf der westlichen Seite: Umgeben von einer Art Tribüne aus Sitzstufen sind Basketballplätze entstanden, Tischtennisplatten, eine Parcours-Anlage, Tartan-Rampen für BMX-Bikes, die modernen und minimalistischen Beton-Sitzbänke werden das eine oder andere Skater-Herz höherschlagen lassen. Daneben und dazwischen: ein Netz aus Wegen, die sich strahlenförmig durch den Park ziehen und die zuvor strikt voneinander getrennten anliegenden Wohngebiete miteinander verbinden. Die geschichtsträchtige Kasernenmauer wurde größtenteils erhalten, jedoch zu allen Himmelrichtungen hin geöffnet.
Knapp 2,3 Hektar groß ist der neue Park im Park, die Kosten belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro
Die Stadt Hameln (über die Gesellschaft für Sozialen Wohnungsbau und Projektentwicklung mbH) und der Landkreis Hameln-Pyrmont hatten das ehemalige Kasernengelände im Frühjahr 2018 gemeinsam gekauft, um auf dem mehr als 12 Hektar großen Areal einen Bildungs- und Gesundheitscampus zu errichten. Die Linsingen-Kaserne war kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges als eine von etwa 500 Kasernen in Deutschland neu erbaut worden, hatte zunächst als Stützpunkt der Wehrmacht, nach 1945 der britischen Garnison gedient. Die Soldaten der Britischen Rheinarmee blieben bis zu ihrem endgültigen Abzug im Sommer 2014 für fast 70 Jahre dort. Nur ein Jahr später wurden die verlassenen Kasernengebäude Übergangsheimat für Hunderte Familien, die vor Bürgerkriegen weltweit auf der Flucht waren. Im September 2015 zogen die ersten Kriegsflüchtlinge in die ehemaligen Mannschaftsunterkünfte an der Süntelstraße ein, zeitweise lebten hier fast 1.000 Menschen.
Fotos: Stadt Hameln